Donnerstag, 12. November 2015

Demenz



Für alle die vielleicht Interesse daran haben, hier ist noch ein kleiner Aufsatz über Demenz.  


  Demenz

Was ist Demenz? Und was Alzheimer?
Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie denken, erinnern und verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Dazu zählen unter anderem die Alzheimer-Demenz, die Vaskuläre Demenz, Morbus Pick und die Frontotemporale Demenz.

Formen der Demenz
Die häufigste Form der Demenzerkrankungen ist die Alzheimer-Demenz. Rund 60% aller Demenzerkrankungen werden durch eine Alzheimer-Demenz hervorgerufen. Bei dieser Krankheit gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns, durch Störungen des Gleichgewichtes des Botenstoffs „Glutamat“ Nervenzellen zugrunde. Man spricht auch von einer neurodegenerativen Demenz.
Die Vaskuläre Demenz kann aufgrund von Durchblutungsstörungen entstehen. Bei dieser Form der Demenz kann es zu plötzlichen Verschlechterungen der Hirnleistung und zu schlaganfallartigen Symptomatik kommen.
Die Pick-Krankheit auch bekannt als Morbus Pick ist eine Form der Demenz, die bis dato wenig bekannt ist. Sie wurde im Jahr 1900 von dem Neurologen Arnold Pick erstmals entdeckt. Im Gegensatz zu der Alzheimer-Demenz, beginnt die Pick-Krankheit nicht mit einem schwindenden Gedächtnis. Auch die Orientierungsfähigkeit ist viele Jahre noch unbetroffen. Was das frühe Stadium der Pick-Krankheit eher Kennzeichnet, ist eine Veränderung der Persönlichkeitsstruktur, die häufig unsoziale und auffällige Verhaltensweisen mit sich bringt. Ebenso wie Morbus Alzheimer ist auch Morbus Pick nicht heilbar.




Die Frontotemporale Demenz ist eine Krankheit, bei der der Abbau von Nervenzellen zunächst im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns stattfindet. Von hier aus werden u.a. Emotionen und Sozialverhalten kontrolliert. Bei den meisten Patienten fallen zu Beginn der Erkrankung, Veränderungen der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen Verhaltens auf. Dazu können zählen: Aggressivität, Taktlosigkeit, maßloses Essen aber auch Teilnahmslosigkeit. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln sich Störungen der Sprache die sich in Wortfindungsstörungen, Benennens Störungen, Sprachstörungen, Sprachverständnisstörungen und fehlendem Mitteilungsbedürfnis bis zum völligen Verstummen äußern. In dem weiteren Verlauf kommt es zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses, die lange Zeit aber nicht so stark ausgeprägt ist wie bei der Alzheimer-Krankheit.

Verlauf der Alzheimer- Demenz
Bei Demenzerkrankten nimmt nicht nur das Erinnerungsvermögen ab, sondern auch die Fähigkeit klar zu denken und Zusammenhänge zu erfassen. Häufig ändert sich das Verhalten des erkrankten grundlegend.
In dem Anfangsstadium der Alzheimer-Demenz, treten erste geistige Defizite auf. Meist äußert sich dieses erste Stadium der Krankheit mit Vergesslichkeit und mit zeitlichen Orientierungsschwierigkeiten.
Das zweite Stadium der Alzheimer-Demenz, dass Moderate Stadium, äußert sich mit dem Verlust der geistigen Fähigkeiten. Es können schwindende Rechen- und Problemlösungsfähigkeiten, Handfertigkeiten, Erkennungsstörungen, Steigende Vergesslichkeit, Desorientierung, Sprachstörungen, Vernachlässigung der Hygiene und Wahnvorstellungen auftreten.
Bei dem letztem Stadium, das Schwere Stadium, spricht man von dem Verlust der Alltagskompetenz. In diesem Stadium der Krankheit, ist ein selbständiges Leben ohne Betreuung nicht mehr möglich. Das Schwere Stadium der Alzheimer-Demenz äußert sich durch den Gedächtniszerfall (auch das Langzeitgedächtnis ist betroffen), Mangelnder persönlicher Orientierung, Erkennungsstörungen, Sprachzerfall, Agnosie und Inkontinenz.  





Umgang mit dementiell erkrankten Menschen
v  Vermeidung plötzlicher Veränderungen in der täglichen Routine
v  Keine „Machtkämpfe“
v  Keine Überforderung des Kranken
v  Ruhig und geduldig bleiben
v  Den Respekt vor dem Kranken bewahren
v  Gefühle des Kranken ernst nehmen
v  Vermeidung sinnloser Diskussionen und Streit
v  Gelassen auf Gefühlsausbrüche des Kranken reagieren
v   Demenz-kranke nicht wie ein Kind behandeln und den Respekt vor seiner Person wahren
v  Für ein überschaubares und möglichst gleich bleibendes Umfeld sorgen und auf einen geregelten Tagesablauf achten
v  Die Fähigkeiten des Kranken nutzen und ihn in sinnvoll beschäftigen 

  -  Validation
Validation bedeutet „unbedingte Wertschätzung“ und ist eine Umgangstechnik, ferner eine Kommunikationstechnik, im Umgang dementiell erkrankten Menschen. Sie soll das Wohlbefinden und die Autonomie des Dementen durch das Normalitätsprinzip fördern d.h. die subjektive Wirklichkeit des Gegenübers wird so angenommen, wie sie vorherrscht. Validation ist eine Grundhaltung und keine Technik oder Therapie.
Wir unterscheiden die Validation in zwei der bekanntesten Formen.
v  Validation nach Naomi Feil
v  Integrative Validation nach Nicole Richards

*    Validation nach Naomi Feil
In der Theorie der Validation nach Feil, erweitern wir das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson. Durch diese Methode wird versucht ungelöste Konflikte vor dem Ableben des Patienten zu lösen um in „Ruhe sterben zu können“. Die Ziele dieser Methode liegen klar auf dem wiederherstellen des Selbstwertgefühls und die Reduktion von Stress. Es wird darauf geachtet ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit zu lösen und einer Verhinderung des Rückzuges in das Vegetieren. Eine Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation sowie die Reduktion chemischer und physikalischer Zwangsmittel.
Der Anwender der Validation nach Feil konzentriert sich auf die Gefühle oder Bedürfnisse seines Gegenübers. Zur Grundeinstellung des Anwenders gehören Respekt, Empathie und der Verzicht auf Wertung.

*    Integrative Validation nach Nicole Richards
Die integrative Validation nach Nicole Richards, dient nicht zur Bewältigung ungelöster Probleme sondern an der Orientierung der Gefühle der Betroffenen Person.
Die Ziele der Integrativen Validation nach Richards sind die Vermittlung praktischer Fähigkeiten, personenzentrierte Wertschätzung der Grundhaltung und die Verknüpfung von Aspekten wie die Körpersprache, Biographie Arbeit, basale Stimulation und Millieutherapie.
Das wichtigste Element der Integrativen Validation ist die Biographie und die Interaktion.  Es gibt verschiedene Methoden die angewendet werden.
                                                                                                                                            
v  Es gibt keine Fragen
v  Häufiges nutzen von Sprichwörtern, welche die aktuellen Situationen des betroffenen widerspiegeln
v  Sätze klar, einfach und direkt formulieren
v  Die Methode wird immer auf die gleiche Situation angewandt

Therapie
Bis heute ist eine ursächliche Behandlung von Demenzerkrankungen nicht möglich. Daher zielt die Behandlung einer an Demenz erkrankten Person darauf ab:
v  Alltagsrelevante Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten
v  Die Versorgungssituation von Erkrankten und Angehörigen zu verbessern

Aktivierung und Anregung
Der Alzheimer-Kranke soll geistig und körperlich entsprechend seinen Vorlieben und Fähigkeiten gefordert, jedoch nicht überfordert werden. Um seine Beweglichkeit zu erhalten, können eine Physiotherapie oder auch allgemein aktivierende Tätigkeiten wie z.B. Spazieren, Schwimmen oder Tanzen nützlich sein.
Angehörige bzw. Pflegepersonal sollten den Patienten dazu anhalten, dass viele Aktivitäten noch eigenständig durchgeführt werden und der Patient nicht durch Verlernen alltäglicher Dinge verfrüht pflegeabhängig wird.


Medikamentöse Therapie
*    Therapie von Gedächtnis- und Denkstörungen bei Demenz
Die meisten einer Demenz zugrunde liegenden Erkrankungen sind prozesshaft fortschreitend, nur für wenige gibt es zugelassene Medikamente die jedoch die Krankheit weder beseitigen noch den Krankheitsverlauf beeinflussen können. Die bislang vor allem für die Alzheimer-Krankheit verfügbaren Medikamente, beschränken sich auf die Behandlung der Symptome und können im Optimalfall eine zeitweise Stabilisierung der Denkleistung und Alltagskompetenz bewirken.
Medikamente, die dem demenztypischen Verlust von denk- und gedächtnisbezogenen (= kognitiven) Fähigkeiten entgegenwirken sollen, nennt man Antidementiva (oder auch Nootropika, dieser Begriff wird jedoch uneinheitlich verwendet und ist daher schwammig).



*    Therapie von Störungen des Erlebens und Verhaltens bei Demenz
Bei allen der Demenz zugrundeliegenden Erkrankungen können neben der Beeinträchtigung des Denkens und des Gedächtnisses auch Störungen im Erleben und Verhalten auftreten (auch als "nicht-kognitive Symptome" oder "herausforderndes Verhalten" bezeichnet), z.B. Depression, Aggression oder Angst. Häufig entstehen Angst, Depression und Aggression als Abwehrverhalten bzw. Reaktion auf das Verlusterleben, das mit der Erkrankung einhergeht.
v  Antidepressiva: Sammelbegriff für eine Gruppe von Medikamenten, die hauptsächlich bei Depression, aber auch bei Angst- und Zwangssymptomen eingesetzt werden
v  Neuroleptika: Sammelbegriff für eine Gruppe von „Nervendämpfungsmitteln“, die beruhigend wirken und häufig bei wahnhaftem Erleben oder Halluzinationen eingesetzt werden
Es kann vorkommen, dass die nicht-kognitiven Symptome die kognitiven Symptome verstärken, z.B. kann eine Depression die Gedächtnisleistung negativ beeinflussen. So ist es durchaus möglich, dass sich durch die Behandlung der Depression auch die kognitive Leistung verbessert.





 Ursachen
Die Ursache der Alzheimer-Krankheit ist das Absterben von Gehirnzellen, was z.B. in einem Computertomogramm als Schrumpfung des Gehirns erkennbar werden kann. Wie es dazu kommt, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Doch man weiß inzwischen, dass sich im Laufe der Krankheit immer mehr der bereits von Alois Alzheimer(Alois Alzheimer war ein deutscher Psychiater und Neuropathologe und beschrieb als erster eine Demenzerkrankung, die nach ihm, bis heute Alzheimer-Krankheit genannt wird) beschriebenen Eiweiß-Spaltprodukte – Amyloide genannt – im Gehirn ablagern. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist.

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