Für alle die vielleicht Interesse daran haben, hier ist noch ein kleiner Aufsatz über Demenz.
Demenz
Was ist
Demenz? Und was Alzheimer?
Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die
mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie denken, erinnern und verknüpfen
von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten
nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Dazu zählen unter anderem
die Alzheimer-Demenz, die Vaskuläre Demenz, Morbus Pick und die Frontotemporale
Demenz.
Formen der
Demenz
Die häufigste Form der Demenzerkrankungen ist die Alzheimer-Demenz.
Rund 60% aller Demenzerkrankungen werden durch eine Alzheimer-Demenz
hervorgerufen. Bei dieser Krankheit gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns,
durch Störungen des Gleichgewichtes des Botenstoffs „Glutamat“ Nervenzellen
zugrunde. Man spricht auch von einer neurodegenerativen Demenz.
Die Vaskuläre Demenz kann aufgrund von
Durchblutungsstörungen entstehen. Bei dieser Form der Demenz kann es zu
plötzlichen Verschlechterungen der Hirnleistung und zu schlaganfallartigen
Symptomatik kommen.
Die Pick-Krankheit auch bekannt als Morbus
Pick ist eine Form der Demenz, die bis dato wenig bekannt
ist. Sie wurde im Jahr 1900 von dem Neurologen Arnold Pick erstmals entdeckt.
Im Gegensatz zu der Alzheimer-Demenz, beginnt die Pick-Krankheit nicht mit
einem schwindenden Gedächtnis. Auch die Orientierungsfähigkeit ist viele Jahre
noch unbetroffen. Was das frühe Stadium der Pick-Krankheit eher Kennzeichnet,
ist eine Veränderung der Persönlichkeitsstruktur, die häufig unsoziale und auffällige
Verhaltensweisen mit sich bringt. Ebenso wie Morbus Alzheimer ist auch Morbus
Pick nicht heilbar.
Die Frontotemporale Demenz
ist eine Krankheit, bei der der Abbau von Nervenzellen zunächst im Stirn- und
Schläfenbereich des Gehirns stattfindet. Von hier aus werden u.a. Emotionen und
Sozialverhalten kontrolliert. Bei den meisten Patienten fallen zu Beginn der
Erkrankung, Veränderungen der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen
Verhaltens auf. Dazu können zählen: Aggressivität, Taktlosigkeit, maßloses
Essen aber auch Teilnahmslosigkeit. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln sich
Störungen der Sprache die sich in Wortfindungsstörungen, Benennens Störungen,
Sprachstörungen, Sprachverständnisstörungen und fehlendem Mitteilungsbedürfnis
bis zum völligen Verstummen äußern. In dem weiteren Verlauf kommt es zur
Beeinträchtigung des Gedächtnisses, die lange Zeit aber nicht so stark ausgeprägt
ist wie bei der Alzheimer-Krankheit.
Verlauf
der Alzheimer- Demenz
Bei
Demenzerkrankten nimmt nicht nur das Erinnerungsvermögen ab, sondern auch die
Fähigkeit klar zu denken und Zusammenhänge zu erfassen. Häufig ändert sich das
Verhalten des erkrankten grundlegend.
In dem Anfangsstadium der Alzheimer-Demenz, treten erste
geistige Defizite auf. Meist äußert sich dieses erste Stadium der Krankheit mit
Vergesslichkeit und mit zeitlichen Orientierungsschwierigkeiten.
Das zweite
Stadium der Alzheimer-Demenz, dass Moderate Stadium, äußert sich mit dem Verlust der
geistigen Fähigkeiten. Es können schwindende Rechen- und
Problemlösungsfähigkeiten, Handfertigkeiten, Erkennungsstörungen, Steigende
Vergesslichkeit, Desorientierung, Sprachstörungen, Vernachlässigung der Hygiene
und Wahnvorstellungen auftreten.
Bei dem
letztem Stadium, das Schwere Stadium, spricht man von dem Verlust der Alltagskompetenz. In diesem Stadium der Krankheit, ist ein
selbständiges Leben ohne Betreuung nicht mehr möglich. Das Schwere Stadium der
Alzheimer-Demenz äußert sich durch den Gedächtniszerfall (auch das Langzeitgedächtnis
ist betroffen), Mangelnder persönlicher Orientierung, Erkennungsstörungen,
Sprachzerfall, Agnosie und Inkontinenz.
Umgang
mit dementiell erkrankten Menschen
v
Vermeidung
plötzlicher Veränderungen in der täglichen Routine
v
Keine
„Machtkämpfe“
v
Keine
Überforderung des Kranken
v
Ruhig
und geduldig bleiben
v
Den
Respekt vor dem Kranken bewahren
v
Gefühle
des Kranken ernst nehmen
v
Vermeidung
sinnloser Diskussionen und Streit
v
Gelassen
auf Gefühlsausbrüche des Kranken reagieren
v
Demenz-kranke nicht wie ein Kind behandeln und
den Respekt vor seiner Person wahren
v
Für
ein überschaubares und möglichst gleich bleibendes Umfeld sorgen und auf einen
geregelten Tagesablauf achten
v
Die
Fähigkeiten des Kranken nutzen und ihn in sinnvoll beschäftigen
- Validation
Validation
bedeutet „unbedingte Wertschätzung“ und ist eine Umgangstechnik, ferner eine
Kommunikationstechnik, im Umgang dementiell erkrankten Menschen. Sie soll das
Wohlbefinden und die Autonomie des Dementen durch das Normalitätsprinzip
fördern d.h. die subjektive Wirklichkeit des Gegenübers wird so angenommen, wie
sie vorherrscht. Validation ist eine Grundhaltung und keine Technik oder
Therapie.
Wir
unterscheiden die Validation in zwei der bekanntesten Formen.
v
Validation
nach Naomi Feil
v
Integrative
Validation nach Nicole Richards
Validation
nach Naomi Feil
In der Theorie der Validation
nach Feil, erweitern wir das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach
Erikson. Durch diese Methode wird versucht ungelöste Konflikte vor dem Ableben
des Patienten zu lösen um in „Ruhe sterben zu können“. Die Ziele dieser Methode
liegen klar auf dem wiederherstellen des Selbstwertgefühls und die Reduktion
von Stress. Es wird darauf geachtet ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit
zu lösen und einer Verhinderung des Rückzuges in das Vegetieren. Eine
Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation sowie die Reduktion
chemischer und physikalischer Zwangsmittel.
Der
Anwender der Validation nach Feil konzentriert sich auf die Gefühle oder
Bedürfnisse seines Gegenübers. Zur Grundeinstellung des Anwenders gehören Respekt,
Empathie und der Verzicht auf Wertung.
Integrative
Validation nach Nicole Richards
Die
integrative Validation nach Nicole Richards, dient nicht zur Bewältigung
ungelöster Probleme sondern an der Orientierung der Gefühle der Betroffenen
Person.
Die Ziele
der Integrativen Validation nach Richards sind die Vermittlung praktischer
Fähigkeiten, personenzentrierte Wertschätzung der Grundhaltung und die
Verknüpfung von Aspekten wie die Körpersprache, Biographie Arbeit, basale
Stimulation und Millieutherapie.
Das
wichtigste Element der Integrativen Validation ist die Biographie und die
Interaktion. Es gibt verschiedene
Methoden die angewendet werden.
v
Es
gibt keine Fragen
v
Häufiges
nutzen von Sprichwörtern, welche die aktuellen Situationen des betroffenen
widerspiegeln
v
Sätze
klar, einfach und direkt formulieren
v
Die
Methode wird immer auf die gleiche Situation angewandt
Therapie
Bis heute
ist eine ursächliche Behandlung von Demenzerkrankungen nicht möglich. Daher
zielt die Behandlung einer an Demenz erkrankten Person darauf ab:
v
Alltagsrelevante
Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten
v
Die
Versorgungssituation von Erkrankten und Angehörigen zu verbessern
Aktivierung und Anregung
Der
Alzheimer-Kranke soll geistig und körperlich entsprechend seinen Vorlieben und
Fähigkeiten gefordert, jedoch nicht überfordert werden. Um seine Beweglichkeit
zu erhalten, können eine Physiotherapie oder auch allgemein aktivierende
Tätigkeiten wie z.B. Spazieren, Schwimmen oder Tanzen nützlich sein.
Angehörige
bzw. Pflegepersonal sollten den Patienten dazu anhalten, dass viele Aktivitäten
noch eigenständig durchgeführt werden und der Patient nicht durch Verlernen
alltäglicher Dinge verfrüht pflegeabhängig wird.
Medikamentöse
Therapie
Therapie
von Gedächtnis- und Denkstörungen bei Demenz
Die meisten einer Demenz zugrunde liegenden Erkrankungen sind prozesshaft
fortschreitend, nur für wenige gibt es zugelassene Medikamente die jedoch die
Krankheit weder beseitigen noch den Krankheitsverlauf beeinflussen können. Die
bislang vor allem für die Alzheimer-Krankheit verfügbaren Medikamente,
beschränken sich auf die Behandlung der Symptome und können im Optimalfall eine
zeitweise Stabilisierung der Denkleistung und Alltagskompetenz bewirken.
Medikamente, die dem demenztypischen Verlust von denk- und
gedächtnisbezogenen (= kognitiven) Fähigkeiten entgegenwirken sollen, nennt man
Antidementiva (oder auch Nootropika, dieser Begriff wird jedoch
uneinheitlich verwendet und ist daher schwammig).
Therapie
von Störungen des Erlebens und Verhaltens bei Demenz
Bei allen
der Demenz zugrundeliegenden Erkrankungen können neben der Beeinträchtigung des
Denkens und des Gedächtnisses auch Störungen im Erleben und Verhalten auftreten
(auch als "nicht-kognitive Symptome" oder "herausforderndes
Verhalten" bezeichnet), z.B. Depression, Aggression oder Angst. Häufig
entstehen Angst, Depression und Aggression als Abwehrverhalten bzw. Reaktion
auf das Verlusterleben, das mit der Erkrankung einhergeht.
v Antidepressiva: Sammelbegriff
für eine Gruppe von Medikamenten, die hauptsächlich bei Depression, aber auch
bei Angst- und Zwangssymptomen eingesetzt werden
v Neuroleptika: Sammelbegriff
für eine Gruppe von „Nervendämpfungsmitteln“, die beruhigend wirken und häufig
bei wahnhaftem Erleben oder Halluzinationen eingesetzt werden
Es kann vorkommen, dass die nicht-kognitiven Symptome die kognitiven
Symptome verstärken, z.B. kann eine Depression die Gedächtnisleistung negativ
beeinflussen. So ist es durchaus möglich, dass sich durch die Behandlung der
Depression auch die kognitive Leistung verbessert.
Ursachen
Die Ursache
der Alzheimer-Krankheit ist das Absterben von Gehirnzellen, was z.B. in einem
Computertomogramm als Schrumpfung des Gehirns erkennbar werden kann. Wie es
dazu kommt, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Doch man weiß inzwischen,
dass sich im Laufe der Krankheit immer mehr der bereits von Alois
Alzheimer(Alois Alzheimer war
ein deutscher Psychiater und Neuropathologe und beschrieb als erster eine
Demenzerkrankung, die nach ihm, bis heute Alzheimer-Krankheit genannt wird) beschriebenen
Eiweiß-Spaltprodukte – Amyloide genannt – im Gehirn ablagern. Sie behindern die
Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung
und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist.
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